Ozontherapie

Beschreibung:
Ozon wird zur medizinischen Anwendung in einem Gemisch mit Sauerstoff intramuskulär, in ein Blutgefäß oder lokal verabreicht:
1. örtliche Anwendung (z. B. als Glocken-, Beutel-, Stiefelbegasung in ozonfestem Material; Mundspülung)
2. systemische Anwendung als kleine Eigenbluttherapie mit Gabe von ca. 5-10 ml Eigenblut oder als große Eigenbluttherapie mit Gabe von ca. 50 ml Eigenblut mit 10-40 µg Ozon/ml Blut als Tropfinfusion
3. Begasung des Enddarms mit 100-300 ml Sauerstoff-Ozongemisch
4. arterielle Injektion (nur noch bei schwerer arterieller Durchblutungsstörung, wird zunehmend von der großen Eigenbluttherapie abgelöst)
5. Injektion in ein Gelenk
Zur äußeren Anwendung wird ein Gemisch von 5% Ozon und 95% Sauerstoff, zur inneren Anwendung 0,05% Ozon und 99,95% Sauerstoff mit Hilfe von Hochspannungsröhren hergestellt, in denen sich die Atome der einzelnen Sauerstoffmoleküle abspalten und zu Ozon zusammenlagern. Der Ozonanteil wirkt gegen Viren und Bakterien. Das Gemisch wirkt entzündungshemmend, durchblutungsfördernd – vor allem in den kleinsten Blutgefäßen – und verbessert die Stoffwechsellage. Ein Einfluß wird insbesondere auf Fettsäuren und Cholesterin angenommen. Da Ozon ein Reizgas für die Atemwege ist, darf es nicht eingeatmet werden.

Anwendungsbereich:
Bei Haut- u. Schleimhauterkrankungen (z. B.offenem Bein, Druckgeschwüren, Ekzemen, Neurodermitis), arteriellen Durchblutungsstörungen, bei rheumatischen Erkrankungen, entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen, chronischen Lebererkrankungen, Allergien, in der Erholungsphase nach schweren Krankheiten und zur begleitenden Tumortherapie. Nicht angewendet werden darf die Therapie bei Erkrankungen mit Gerinnungsstörungen und Blutungsneigung (z.B. frischer Herzinfarkt, Schlaganfall, Verminderung der Blutplättchen, akuten Alkoholvergiftungen), Überfunktion der Schilddrüse, Schwangerschaft.

Praxis:
Es gibt keine einheitlichen Therapierichtlinien. Erhöhte Risiken bestehen für die intravenöse Injektion, da es bei unsachgemäßer Anwendung zu Zwischenfällen (z. B. Lungenembolie mit Verstopfung der kleinen Blutgefäße bei zu schneller Injektion) kommen kann. Die Injektion mit Überdruck gilt inzwischen als Kunstfehler. Die Schulmedizin steht diesem Verfahren kritisch gegenüber. Als Alternative kommen andere Sauerstofftherapien und die Eigenblutbehandlung in Frage.

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