Mikrobiologische Therapie

Beschreibung:
Therapieform zur Veränderung der Immunantwort mit verschiedenen Mitteln, die das Darmmilieu beeinflussen und die krankhafte Darmflora verringert sowie mit normalerweise in der Darmflora vorkommenden Keimen und mit Ernährungsempfehlungen sowie ggf. aus eigenen Darmbakterien hergestellten Autovaccinen (“Eigenimpfstoff”). Nach einer detaillierten Stuhluntersuchung soll durch die Therapie einer Störung der Darmflora entgegengewirkt werden, die zu einer Erschöpfung der Immunlage im Magen-Darm-Bereich mit Auswirkung auf den gesamten Organismus führen kann oder zur Verschlechterung bereits bestehender autoimmunologischer oder allergischer Erkrankungen. Sollte ein starker Hefepilzbefall vorliegen, kann sinnvollerweise eine antimykotische Therapie vorgeschaltet werden. Eine strenge Anti-Pilz-Diät wird zunehmend kritisch beurteilt, der Verzicht auf Zucker und Weißmehlprodukte ist aber sicherlich sinnvoll.

Anwendungsbereich:
Aktivierung der Abwehrkräfte bei (chronischen) Infekten der oberen Luftwege einschließlich Nebenhöhlen- und (Mittel)Ohentzündungen, bei Magen-Darm-Erkrankungen, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Hauterkrankungen, Pilzerkrankungen, Rheuma, bei chronischer Verstopfung, wiederkehrenden Harnwegsinfekten, bei Krebs nach Strahlen- und Chemotherapie zur Unterstützung der Wirkung der Immuntherapie.

Praxis:
Inzwischen – wenn auch nicht allgemein – anerkannte Therapieform, oft im Rahmen immununterstützender Maßnahmen, weniger als Monotherapie, wird eher im Rahmen der Naturheilkunde angewendet. Die Regeneration der physiologischen Darmflora mit positivem Einfluß auf die Folgeerkrankungen und das Immunsystem ist für verschiedene Indikationen in kontrolliert klinischen Studien belegt. Vorsicht ist geboten vor einer Überinterpretation von Darmmpilzerkrankungen; andererseits sollten therapieresistente Beschwerden und immer wiederkehrende Darmmpilzerkrankungen zum Ausschluß einer Schwermetallbelastung führen. Da die Schwermetalle in der Zellwand der Pilze gebunden werden, schützt sich der Organismus so vor deren Einlagerung ins Gehirn.

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