Hypnose-Therapie

Beschreibung:
Therapeutische Anwendung der Hypnose, meist in Verbindung mit anderen psychotherapeutischen Verfahren. Die Hypnose beruht auf einer Fokussierung der Aufmerksamkeit des Patienten unter Ausklammerung von Teilen seines Bewußtseins. Hierfür ist eine gewisse Grundbereitschaft erforderlich, so daß gegen den Willen eines Betroffenen praktisch nicht hypnotisiert werden kann. Bei der gezielt herbeigeführten Bewußtseinseinengung wird durch die Wahrnehmungs- und Bewußtseinseingrenzung der Patient für Aufforderungen und Signale ereichbar, die unter Umständen in späteren Bewußtseinszuständen erhalten bleiben oder wieder abrufbar sind. Hierüber kann der Zugang zu emotionalen und unbewußten Ebenen des Patienten im Rahmen der Psychotherapie erleichtert werden. Außerdem ist eine tiefe Entspannung möglich. Die Fokussierung wird durch sensorische Konzentrierung auf einen Schlüsselreiz verstärkt. Das weit wache Bewußtsein wird dadurch eingeengt, und es besteht der Anfang einer suggestiv gelenkten Konzentration.

Anwendungsbereich:
Zur Schmerzbehandlung, bei psychosomatischen Erkrankungen, Abhängigkeiten, Eßstörungen.
Die Indikation der ärztlichen Hypnosetherapie umfaßt alle Krankheiten außerhalb der endogenen Psychosen. Auch bei allen körperlichen Krankheiten muß die Frage der Gesundungsbereitschaft und des Gesundungswillens beachtet werden. Die zentrale Indikation liegt aber im Bereich der psychovegetativen Erkrankungen (Asthma, Magen-Darm-Erkrankungen, psychovegetative Kreislaufstörungen, Migräne, Schlafstörungen usw.) sowie der Anorexie, der Bulimie und vor allem der reaktiven Depression und der Angstneurosen. Hier greift die Hypnosetherapie an der Wurzel im Unbewußten des kranken Menschen an: am Emotionalstau im Bereich der emotionalen Verdrängung. Die Hypnosebehandlung löst dabei stufenweise diesen Emotionalstau auf und im gleichen Maße wächst eine Ausgewogenheit und ein eigenes Selbstvertrauen.

Praxis:
Jede Suggestion ist nicht nur ein Eingriff in den unbewußten Hintergrund des psychischen Geschehens, sondern auch in die ganze vegetative Steuerung. Hier liegen umfangreiche Untersuchungen und Arbeiten vor, die deutliche und bei Krankheiten oft sehr positive Veränderungen des neurophysiologischen Geschehens nachweisen. Daher ist es notwendig, daß ein verantwortungsvoller Hypnotiseur sich über die wissenschaftlichen Erfahrungen informiert und sich auf dem laufenden hält. Er muß sich der Gefahr bewußt sein, daß er unwissentlich eine Funktionsstörung auslösen oder setzen kann.
Heute ist es eine Tatsache, daß die Hypnose aus ihrem ursprünglich nicht wissenschaftlich anerkannten mystischen, esoterischen Bereich in den naturwissenschaftlich belegbaren Bereich der Medizin gerückt ist.
Dank einer Gruppe von Forschern um C.H.Blick ist es gelungen den elektrophysiologischen funktionellen Ablauf eines Hypnosezustandes im Gehirn meßbar und erfaßbar darzustellen. Darüber hinaus ist es gelungen über die technische Einrichtung einer Multihypnose-Funktionsanlage (Multihypnophon) bei einem oder mehreren Probanden einen standartisierten Hypnosezustand herbeizuführen. Dadurch ist es möglich die Hypnosetherapie in die voll anerkannten medizinisch naturwissenschaftlich fundierten Behandlungsformen einzureihen.

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